Licht und Dunkel
In den letzten Meditationen und Coaching-Sitzungen sind meine Gäste mehrfach in die grenzenlosesten und dunkelsten Räume ihrer selbst spaziert – zielstrebig, wie mir scheint. Danach hätte ich am liebsten ein Schild „Betreten auf eigene Gefahr“ an die Tür gehängt.
Nur: was auf den ersten Blick gefährlich scheint, ist nicht der Raum, sondern wir Menschen selbst! Zugegeben, in diesem Raum ist es möglich, dunklen Gegenden der Vergangenheit und eigenen Dämonen und Schattenwesen zu begegnen.
Es muss nicht schön und schon gar nicht harmlos sein, was es zu sehen und zu entdecken gibt. Es muss nicht immer freundlich und lichtvoll sein, was uns in uns selbst begegnet. Es muss lediglich zu uns gehören und wiedererkannt werden, denn dann – und nur dann berührt es wirklich.
Meine Gäste fanden, was sie suchten, nämlich sich selbst. Nicht nur das, was sie sowieso schon von sich wussten. Wer innehält und seinen Schatten anschaut, verliert die Angst davor und kann zusehen, wie er sich durch das Bewusstsein in Licht verwandelt.
Und noch was dazu: Ich beschäftige mich seit einigen Monaten mit der Dunkelheit und tanze manchmal vor Freude. Über das Gefühl, mich selbst kaum aushalten zu können und dann wieder über mich hinauszuwachsen. Ich tanze wegen der Dunkelheit, denn auch hier sitzt meine Kraft. Und ich tanze wegen des Lichts – das genau mitten in der Dunkelheit sitzt.