Was hat es mit der Blitzkunst® auf sich?
Blitzkunst®, das sind die kleinen Collagenkunstwerke hier auf meiner Website. Der Grund für die Entstehung von Blitzkunst® war ein Illustrationsprojekt, an dem ich nebenbei arbeite. Meine Skills entwickeln und verbessern sich, während ich gestalte. Daher brauchen die Bilder genaue Planung, viele Entwürfe und Überarbeitungen. Es ist ein sehr schöner und sehr zeitintensiver Prozess.
Zwischendurch wollte ich mich unbedingt mal wieder austoben und blitzschnell Kunst produzieren:
Ganz ohne lange zu fackeln, ohne nachzudenken, einfach irgendwas hinschleudern.
Eine Freundin erzählte mir zufällig von Collagen, die sie mit Objekten aus ihrem Papierkorb produziert hatte. Die Idee inspirierte mich sofort, außerdem passte sie genau zu meinem Blitzkunst-Vorhaben. Ich änderte nur die Regeln so ab, dass sie zu mir passten.
Damit blitzschnelles Schaffen überhaupt möglich wird, braucht es nämlich einen klar definierten Rahmen … kleine Regelbrüche inklusive! Ich beschloss, á la Papierkorb-Collage, die vielen ungenutzten Entwürfe meiner Illustrationen als Grundlage für neue Blitzcollagen zu verwenden.
Die Hintergründe wollte ich mit „Transitobjekten“ kombinieren. So nenne ich kleine Gegenstände, Papierfetzchen, Verpackungsreste, die eigentlich in den Müll gehören, ihn aber noch nicht erreicht haben. Außerdem war es erlaubt, etwas dazuzuschreiben oder zu kritzeln.
Manche Blitzkunstwerke habe ich digital weiter verarbeitet, wie diesen „Seestern“ hier. Das ® steht übrigens dafür, dass die Blitzkunst® als Medikament gegen zu wenig Kunst und in meinem besonderen Fall gegen zu viel durchdachte Kunst helfen soll. Glücklicherweise klappt es!
Flowerleben, Fantasie und ein Spiegel für das unbewusste Erleben
Durch den klaren Rahmen, wie die gute Vorbereitung, nämlich Arbeitsmaterialien, Hintergründe und Transitobjekte bereitzulegen sowie die Auflage, nicht länger als 30 Minuten daran zu arbeiten, kann Blitzkunst® auch ein Flowerlebnis hervorrufen. Der ungarische Psychologieprofessor Mihály Csíkszentmihályi hat in seinen Forschungen herausgefunden, dass sich Menschen im Flow in einem Zustand jenseits von Angst und Langeweile befinden. Das ist sehr angenehm, erholsam und belebend zugleich.
Außerdem wird die Fantasie angeregt. Dinge werden aus dem Kontext gerissen und in einen neuen Zusammenhang gesetzt. Auf einmal ergibt sich eine neue Nachricht, eine neue Geschichte, eine Erinnerung, eine Aussicht.
Wenn man ohne allzu viel Nachzudenken gestaltet, spiegelt sich auch das unbewusste Erleben in den Bildern. Das ist oft überraschend. Und selbst wenn einem ein Bild spiegelt, dass man sich elend fühlt, kann Trost darin enthalten sein. Man kann in diesen Seelenbild-Spiegel blicken und sagen: „Ja! Genau das meinte ich.“ Auch wenn es kein anderer Mensch ist, der dieses Verständnis signalisiert, werden Gefühle, die vielleicht vorher nur dumpf da waren, erkannt und vielleicht benannt: Eine gute Voraussetzung dafür, dass sie in Bewegung kommen und sich wandeln oder Erkenntnisprozesse in Gang setzen.